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Während meines Schauspielstudiums entwickelte sich meine Liebe zum Theaterspielen (vorher wollte ich ja nur zum Film;-). Am Theater entdeckte ich jedoch, dass ich in ein feudalistisches System hinein geraten war, in dem man auf Gedeih und Verderb den Feudalherren (Intendanten und Hausregisseueren) ausgeliefert war und bei Wasser und Brot (niedrigst mögliche Lohnstufe) zu jeder Tages- und Nachtzeit stramm zu stehen und sowohl den Hoffnarren als auch den Familienersatz für beziehungsunfähige, launische Alleinherrscher zu geben hatte. Wie gerne stand ich auf der Bühne vor Publikum, wie sehr hasste ich die Proben – wobei ich schleunigst hinzufügen muss, dass es einige wunderbare, meist Gast-Regisseure gab, die liebevoll oder zumindest normal mit ihren Schauspielern umgingen (ich äußerte einmal, dass ich es doch schon sehr schön fände, wenn wenigstens die Tierschutzgesetze auf Schauspieler Anwendung fänden). Die Erlösung kam, als ich mich weigerte in einem äußerst blasphemischen Stück mit zu spielen, ich konnte einfach nicht, mein christliches Gewissen ließ mir keine Ruhe mehr: Mein Vertrag wurde dann nicht mehr verlängert (natürlich aus ganz anderen Gründen...).Nach etwa einem halben Jahr Wüstenwanderung in der Arbeitslosigkeit kam ich dann endlich ins verheißene Land der Freiberufler. |
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